Motorische Grundeigenschaften
physische, konditionelle - koordinative Fähigkeiten


 

Sprintanimationen   Arbeitsdefinitionen
 

Kraft

Fähigkeit, einem äußeren Widerstand zu überwinden oder ihm entgegenzuwirken

Schnelligkeit

Fähigkeit, motorische Aktionen möglichst schnell durchzuführen 

Ausdauer

Widerstandsfähigkeit des Organismus gegen Ermüdung bei langandauernden Belastungen

Beweglichkeit

 Aktionsradius der Gelenke und die Dehnfähigkeit der Muskulatur


Die motorischen Grundeigenschaften stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander und treten als sportspezifische Anforderung oft in Kombination auf (z.B. Schnellkraft, Schnelligkeitsausdauer etc.) und hängen auch mit koordinativen Aspekten zusammen. Beweglichkeit wird heute meist nicht mehr eindeutig den konditionellen Fähigkeiten zugeordnet, da koordinative Aspekte eine wichtige Funktion haben (vgl. Meinel/Schnabel 1998, S. 206). Auch die Schnelligkeit beruht auf zentralnervösen Steuerungsprozessen (vgl. Martin u.a.), wird aber traditionell den konditionellen Fähigkeiten zugeordnet.
 

 


 

 

Trainierbarkeit der konditionellen Grundeigenschaften

Die Kraft - im Sinne der Maximalkraft ist etwa um 40 % im Vergleich zum Ausgangsniveau zu verbessern.
Allerdings ist hierbei das unterschiedliche Ausgangsniveau der einzelnen Muskelgruppen im Alltagsleben zu berücksichtigen.

Die Schnelligkeit weist die stärkste genetische Determination aller physischen Leistungsfaktoren auf und ist nur um 15-20 %, in Ausnahmefällen auch geringfügig darüber hinaus, zu steigern.

Die allgemeine aerobe Ausdauer (ausgedrückt durch die maximale Sauerstoffaufnahme) ist um etwa 40% zu steigerbar.

Die lokale aerobe Ausdauer ist um mehrere 100 bis mehrere 1000 Prozent zu steigern. Sie stellt die am besten trainierbare konditionelle Leistungskomponente des Menschen dar.

Die Beweglichkeit wird im Sport im allgemeinen nicht maximal, sondern optimal entsprechend den Notwendigkeiten der jeweiligen Sportart entwickelt. Ihre absolute Trainierbarkeit ist deshalb aus sportlicher Sicht nicht von lnteresse.
 

(nach Weineck, S.30;
unter Verwendung verschiedener Untersuchungen)

 

Beweglichkeit

 

Beweglichkeit ist die Fähigkeit, Bewegungen mit großer bzw. optimaler
Schwingungsweite der Gelenke auszuführen.

Beweglichkeit gehört zu den  motorischen Grundeigenschaften.
 

Gute Beweglichkeitsleistungen ergeben sich

Training der Beweglichkeit heißt demnach:

  • die elastischen Eigenschaften des Bewegungsapparats zu verbessern
  • die inter- und intramuskuläre Koordination der Muskulatur zu optimieren
  • die erforderliche Kraft zu entwickeln, die den Spielraum der Gelenke gezielt ausnutzt

Die Optimierung der Dehnfähigkeit ist eine wichtige trainingsmethodische Maßnahme.

Beweglichkeitstraining/Dehnmethoden

Trotz unterschiedlichlicher Vorstellungen über den Begriff der Beweglichkeit wird meist zunächst zwischen
allgemeiner und spezieller (sportartspezifischer) Beweglichkeit unterschieden.

 

 

 

Intramuskuläre und intermuskuläre Koordination

 


 

 

Intramuskuläre Koordination
Nerv-Muskel-Zusammenspiel eines einzelnen Muskels innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufs. Gekennzeichnet durch das Wechselspiel von Nervensystem und Skelettmuskulatur in bezug auf Einsatz und Beanspruchungsgröße der motorischen Einheiten.
 
 
 

Intermuskuläre Koordination
Zusammenwirken verschiedener Muskeln bei einem gezielten Bewegungsablauf. Gekennzeichnet durch das Zusammenspiel der agonistisch und antagonistisch tätigen Muskeln.
 
 
 

 


 

Trainingsmethoden im Ausdauertraining - Übersicht

 

 

 

 

 

 

Dauermethode
länger andauernde Belastung ohne Unterbrechung
 

- mit konstanter Intensität
 

Belastung
- Intensität gering bis mittel (extensiv); Belastungsdauer bis zu mehreren Stunden möglich; aerobe Beanspruchung
- Intensität hoch (intensiv); Belastungsdauer etwa bis 45 min; aerob-anaerobe
Beanspruchung

Effekt
Grundlagenausdauer; Belastungsverträglichkeit/aerobe Leistungsfähigkeit durch Ökonomisierung; Muskelfaserveränderungen (FT Fasern >ST-Fasern); Fettstoffwechsel/Monotonieverträglichkeit
Grundlagenausdauer; Kraftausdauer; Langzeitausdauer; Belastungsverträglichkeit für intensivere Anforderungen/aerobe Kapazität; Ökonomisierung im aerob-anaeroben Funktionsbereich;

- mit wechselnder Intensität (Wechselmethode)

bei ständigem Verbleib im trainingswirksamen Bereich wechselt die Intensität planmäßig oder geländebedingt zwischen gering bis hoch

Glykogenstoffwechsel; Muskelfaserveränderungen)/psychische Durchhalte- und Konzentrationsfähigkeit; Wirkung wie konstante Dauermethoden/Umstellungsfähigkeit (physiologisch; psychisch)/Erholungsfähigkeit

Intervallmethode
Wechsel zwischen relativ kurzen Belastungs- und Entlastungsphasen; Intervalle nur zur bedingten (unvollständigen) Erholung

- Intensität gering bis mittel (extensiv)/Belastungsdauer bis ca. 10 min und großer Gesamtumfang; aerobe Beanspruchung
- Intensität hoch, aber nicht maximal (intensiv); Belastungsdauer zumeist bis etwa 60 s; aerob-anaerobe Beanspruchung

Grundlagenausdauer; Kraftausdauer; Belastungsverträglichkeit/ aerobe Leistungsfähigkeit; STF/ Umstellungsfähigkeit; Konzentrations- und Mobilisierungsfähigkeit
Grundlagen- und Kraftausdauer im aerob-anaeroben Funktionsbereich/aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit; STF; FTF; Laktatverträglichkeit; Herzvolumenvergrößerung

Wiederholungsmethode
Wechsel zwischen sehr intensiven, relativ kurzen Belastungsphasen und lang dauernden Erholungsphasen; geringer Gesamtumfang

wettkampfspezifische Intensität; Belastungsdauer im Unterdistanzbereich der Kurz- und Mittelzeitdisziplinen bzw Überdistanz im Sprint;anaerobe Beanspruchung

wettkampfspezifische Ausdauer; Schnellkraftausdauer/ anaerobe Kapazität und Leistungsfähigkeit/Laktattoleranz, -verträglichkeit und -kompensationsfähigkeit; FTF/ Mobilisations- und Durchhaltefähigkeit unter anaeroben Bedingungen

Wettkampfmethode
einmalige, seltener mehrfache Belastung mit höchstem Einsatz und wettkampftypischem Verhalten/Trainingswettkämpfe;


Wettkampfdistanz; Unterwettkampfdistanz; Überwettkampfdistanz; mit'Trainingspartner/ Gegner und ggf. sporttechnischer und taktischer Aufgabenstellung

komplexe Leistungsfähigkeit; Entwicklung wettkampftypischer Beziehungen zwischen allen Leistungsvoraussetzungen und deren wettkampfspezifischer Ausprägung

(nach Harre u.a.)

Trainingsmethoden Ausdauertraining
Diese Übersicht bezieht sich auf ein Leistungstraining. Die angegebenen Werte sind als grobe Richtwerte zu verstehen.
Entscheidend ist die trainingsmethodische Systematik.

 

Dauermethode

Belastungsintensität -
im Bereich der aeroben Schwelle
Pause - keine
Belastungsumfang - sehr groß
Belastungsdauer - 30 Min.-2Std.

Intervallmethode

Belastungsintensität - 60-80% 
Pause - "lohnendePause"
Belastungsumfang - Mittel
Belastungsdauer- 
kurz bis mittel

Wiederholungsmethode

Belastungsintensität -90-100%
Pause - vollständig
Belastungsumfang - gering
Belastungsdauer - kurz-mittel
 

Wettkampfmethode

Belastungsintensität - 95-100%
Pause-keine
Belastungsumfang -gering bis mittel
Belastungsdauer -mittel-lang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kraft - Kraftarten

 



Text: Kraftarten

Beim derzeitigen Kenntnisstand ist eine Einteilung in Maximalkraft, Schnellkraft, Reaktivkraft und Kraftausdauer sinnvoll.
"Die konditionelle Fähigkeit Kraft beschreibt solche Muskelleistungen, die mindestens 30%
 der jeweils überwindbaren Last betragen"(Martin)

Text: Erscheinungsformen der Kraft

 


Maximalkraft

 


Maximalkraft ist die größtmögliche Kraft, die willkürlich gegen einen Widerstand ausgeübt werden kann.
Nach neueren Untersuchungen zu den Kraftarten wird die Maximalkraft als eine "Basiskraft" dargestellt.
Diese Tatsache ist auch für die Trainingsmethodik von Bedeutung.

...

 

 

 

 


Schnellkraft

 


Schnellkraft ist die Fähigkeit, optimal schnell Kraft zu bilden.
(den eigenen Körper oder ein Gerät mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen bzw. Widerstände mit höchstmöglicher Kontraktionsgeschwindigkeit zu überwinden)

 

 

 

 

 


Reaktivkraft

 


Reaktivkraft ist Fähigkeit,
bei Dehnungs-Verkürzungszyklen der Muskulatur einen hohen Kraftstoß zu erzeugen.
(Kombination von exzentrischer und konzentrischer Kontraktion)

 

 

 

 

 


Kraftausdauer

 


Kraftausdauer ist die Ermüdungwiderstandsfähigkeit
bei lang andauernden oder sich wiederholenden Kraftleistungen.

 

 

 

 

 

 

 



 

Kraftarten (Unterschiedliche Sichtweisen)
Text:Erscheinungsformen der Kraft


 

Absolute Kraft
Definition:
Das höchstmögliche Kraftpotential, das ein Muskel aufgrund seines Querschnitts und seiner Qualität zur Verfügung hat.
Neben der willkürlich entwickelbaren Kraft kommt die Möglichkeit der autonom geschützten Reserven hinzu.

Relative Kraft
Definition:
die relative Kraft ist die maximale Kraft, die ein Sportler im Verhältnis zu seinem Körpergewicht entwickeln kann.
(Also Relative Kraft = Maximalkraft : Körpergewicht)
 

 

 



Kraftarten - Erscheinungsformen der Kraft

 

 

Übersicht Kraftarten  |Kraftarten (Unterschiedliche Sichtweisen und Defintionen)

"Kraft im Sport ist die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystem, durch Innervations- und Stoffwechselprozesse mit Muskelkontraktionen Widerstände zu überwinden (konzentrische Arbeit), ihnen entgegenzuwirken (exzentrische Arbeit) bzw. sie zu halten (statische Arbeit)."

(Grosser/Starischka - Konditionstraining)

Maximalkraft

Die Maximalkraft ist die höchstmögliche Kraft, die willkürlich gegen einen unüberwindlichen Widerstand erzeugt werden kann.

"...Die Definition zeigt, dass die Maximalkraft bei statischer Arbeitsweise der Muskulatur gemessen wird, weil hier willkürlich die höchsten Kräfte entwickelt werden können. In der Trainingspraxis wird zur Bestimmung der aktuellen Maximalkraft nach wie vor von der Grenzlast für die Einer-Wiederholung ausgegangen. Man spricht von konzentrischer Kraft, wenn man die Kraftentfaltung bei konzentrisch arbeitender Muskulatur betrachtet. Untersuchungen von HILL (1938) haben schon gezeigt, wie die Krafthöhe von der Verkürzungsgeschwindigkeit der Muskulatur abhängt. Der in der Trainingspraxis oft verwendete Begriff der »konzentrischen Maximalkraft« wird vor diesem Hintergrund unsinnig, da die maximale konzentrische Kraft eindeutig von der Verkürzungsgeschwindigkeit der Muskulatur abhängt.

Der Begriff der muskulären Leistung drückt auf einer physikalischen Basis das bisherige Verständnis von der »konzentrischen Maximalkraft« besser aus. Die exzentrische Maximalkraft, die bei Dehnung eines maximal kontrahierten Muskels vorliegt, zeigt höhere Werte als die statische Maximalkraft (5-40% je nach Muskelgruppe und Trainingszustand). Der Unterschied wird in erster Linie auf die zusätzliche reflektorische Kraftentfaltung aus dem Dehnungsreflex (= Muskelspindelreflex) zurückgeführt.

Der Unterschiedsbetrag (in Prozent) zwischen exzentrischer und statischer Maximalkraft wird als Kraftdefizit bezeichnet. Einschlägige Werte liegen bei untrainierten Personen für die Beinmuskulatur bei 10-25%, für die Armstrecker bei 25-40%, bei der Kniegelenkstreckmuskulatur zwischen 5% und 30% und bei der Kniegelenkbeugemuskulatur häufig unter 10%.
Bei Trainierten kann das Kraftdefizit bis auf 5% und weniger abgesunken sein. In der Trainingssteuerung wird das Kraftdefizit als ein Maß für die willkürliche Aktivierungsfähigkeit (intramuskuläre Koordination) bei Maximalkraftentfaltung gesehen.

Die Absolutkraft ist das höchstmögliche Kraftpotential, das ein Muskel aufgrund Maximalkraft seines physiologischen Querschnitts und seiner Qualität zur Verfügung hat. Sie setzt sich zusammen aus der (willkürlich entwickelbaren) Maximalkraft und der willkürlich nicht erfassbaren Kraftreserve (autonom geschützte Reserven). Messmethodisch wird die Absolutkraft durch die exzentrische Maximalkraft (z. B. mit Drehmomentenmessstühle) oder über die elektrische Stimulation des Nerven, der den Muskel innerviert, erfasst.

Die relative Maximalkraft ist das Verhältnis der Maximalkraft zum Körpergewicht. Sie ist von Bedeutung, wenn in sportlichen Bewegungen die Kraft gegenüber dem eigenen Körpergewicht bzw. Körperteilen zu entfalten ist (z. B. beim Turnen, in Sprüngen).


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Schnellkraft
Schnellkraft wird als die Fähigkeit des neuromuskulären Systems definiert, in der zur Verfügung stehenden Zeit einen möglichst großen Impuls zu erzeugen. In Abhängigkeit von der Sportart kommt es zu einer unterschiedlichen Gewichtung der Einflussfaktoren auf die Schnellkraft. Hat ein Sportler nur wenig Zeit (weniger als 250 ms), um einen Impuls zu erzeugen, dann sind die Höhe der Startkraft und die Größe des Kraftanstieges (Explosivkraft s. u.) von Bedeutung.

Solche Sportarten sind z. B. das Fechten, das Boxen, der Sprint und alle reaktionsabhängigen Sportarten. Hat ein Sportler Zeit, um einen Impuls zu erzeugen, wie beim Hammer-, Diskus-, Speerwurf, beim Kugelstoßen oder auch bei Sprüngen, die eindeutig mit langen Bodenkontaktzeiten ausgeführt werden können (z. B. Volleyball), dann tritt die Leistungsfähigkeit der Muskulatur als bestimmende Eigenschaft für die Schnellkraft in den Vordergrund.

Bei diesen Sportarten kommt es darauf an, dass die Muskulatur in konzentrischer Arbeitsweise noch große Kräfte aufbringen kann. Nach diesen Erklärungen ist es günstig, zwei Definitionen der Schnellkraft zu unterscheiden, eine Definition, die das Ziel ausdrückt, eine Bewegung in kurzer Zeit auszuführen, und eine Definition, die erkennen lässt, dass man nicht zeitlimitiert einem Gegenstand eine hohe Endgeschwindigkeit erteilen muss. Die Schnellkraft für Bewegungen unterhalb 250 ms ist hauptsächlich die Fähigkeit, möglichst große Kraftwerte innerhalb kürzester Zeit zu erzielen; sie kann durch die Schnellkraftparameter bestimmt werden.

Die Schnellkraft für Bewegungen über 300 ms ist durch die muskuläre Leistungsfähigkeit bestimmt und kann durch sie erfasst werden). Die Startkraft ist der Kraftwert, der 50 ms nach Kontraktionsbeginn erreicht wird, d. h. die Fähigkeit, einen hohen Kraftwert schon zu Beginn der Kontraktion zu erreichen.

Die Explosivkraft wird durch den maximalen Kraftanstieg innerhalb einer Kraft-Zeit-Kurve bestimmt, der bei maximal schneller Kontraktion gegen einen statischen Widerstand erzeugt wird.


 

Reaktivkraft

In sog. Reaktivbewegungen, wie beispielsweise Niedersprüngen, Absprüngen mit Anlauf und schnellen Laufschritten, tritt der sog. Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus auf.

Es kommt hierbei zunächst zu einer kurzen exzentrischen Dehnung der Muskulatur, verbunden mit einem eigenständigen Innervations- und Elastizitätsverhalten, dann zur konzentrischen Phase, in die die Voraktivierung, die gespeicherte elastische Spannungsenergie und Reflexinnervation aus der vorhergehenden Phase eingehen. Leistungsbestimmend sind hier neben den Faktoren Muskelfaserquerschnitt und -Zusammensetzung das Elastizitäts- und Innervationsverhalten von Muskeln, Sehnen und Bändern. Dieses Elastizitäts- und Innervationsverhalten wird auch als reaktive Spannungsfähigkeit bezeichnet; sie ist die Grundvoraussetzung der Reaktivkraft. Die Reaktivkraft selbst kann als eine Sonderform der Schnellkraft gesehen werden. Definitorisch ist deshalb die 

Reaktivkraft die exzentrisch-konzentrische Schnellkraft bei kürzest möglicher Kopplung (<200ms) beider Arbeitsphasen, also einen Dehnungs-Verkürzungszyklus.
Anders ausgedrückt: Reaktivkraft ist die Fähigkeit, einen Impuls im Dehnungs-Verkürzungszyklus zu erzeugen.

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Kraftausdauer
Allgemein und unspezifisch wird die Kraftausdauer als Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei statischen und dynamischen Krafteinsätzen (mit mehr als 30% der Maximalkraft) bezeichnet.
Damit ist jedoch keine Festlegung auf Höhe und Dauer des Krafteinsatzes getroffen. Infolgedessen wird aus trainingsmethodischen Gründen nach dem Kriterium "Größe des Krafteinsatzes" unterteilt in:
 

  • Maximalkraftausdauer (auch: hochintensive Kraftausdauer): über 75% der Maximalkraft bei statischer und dynamischer Arbeitsweise.
  • (Submaximale) Kraftausdauer (auch: mittelintensive Kraftausdauer): 75-50% der Maximalkraft bei dynamischer Arbeit, bis 30% bei statischer Arbeit.
  • (Aerobe) Kraftausdauer (auch: Ausdauerkraft): 50-30% der Maximalkraft bei dynamischer Arbeitsweise.


In dieser Gliederung (nach Kraftgröße und Arbeitsweise) sind indirekt auch die unterschiedlichen Stoffwechselvorgänge und damit typischen Zeitverhältnisse fiir Kraftausdauerleistungen berührt. Um die Kraftausdauer quantitativ zu erfassen, können die Definitionen lauten:

Dynamische Kraftausdauer ist die Fähigkeit, bei einer bestimmten Wiederholungszahl von Kraftstößen(=Kraft x Zeit) innerhalb eines definierten Zeitraums die Verringerung der Kraftstöße möglichst gering zu halten.

Statische Kraftausdauer ist die Fähigkeit der Muskulatur, einen bestimmten Kraftwert über eine definierte Anspannungszeit möglichst ohne Spannungsverlaust zu halten."

(Grosser/Starischka - Konditionstraining)

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Kraft - Kraftarten

 


 

 

Beim derzeitigen Kenntnisstand ist eine Einteilung in Maximalkraft, Schnellkraft, Reaktivkraft und Kraftausdauer sinnvoll.
"Die konditionelle Fähigkeit Kraft beschreibt solche Muskelleistungen, die mindestens 30%
 der jeweils überwindbaren Last betragen"(Martin)

Text: Erscheinungsformen der Kraft

 


Maximalkraft

 


Maximalkraft ist die größtmögliche Kraft, die willkürlich gegen einen Widerstand ausgeübt werden kann.
Nach neueren Untersuchungen zu den Kraftarten wird die Maximalkraft als eine "Basiskraft" dargestellt.
Diese Tatsache ist auch für die Trainingsmethodik von Bedeutung.

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Schnellkraft

 


Schnellkraft ist die Fähigkeit, optimal schnell Kraft zu bilden.
(den eigenen Körper oder ein Gerät mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen bzw. Widerstände mit höchstmöglicher Kontraktionsgeschwindigkeit zu überwinden)

 

 

 

 

 


Reaktivkraft

 


Reaktivkraft ist Fähigkeit,
bei Dehnungs-Verkürzungszyklen der Muskulatur einen hohen Kraftstoß zu erzeugen.
(Kombination von exzentrischer und konzentrischer Kontraktion)

 

 

 

 

 


Kraftausdauer

 


Kraftausdauer ist die Ermüdungwiderstandsfähigkeit
bei lang andauernden oder sich wiederholenden Kraftleistungen.

 

 

 

 

 

 

 



 

Kraftarten (Unterschiedliche Sichtweisen)
Text:Erscheinungsformen der Kraft


 

Absolute Kraft
Definition:
Das höchstmögliche Kraftpotential, das ein Muskel aufgrund seines Querschnitts und seiner Qualität zur Verfügung hat.
Neben der willkürlich entwickelbaren Kraft kommt die Möglichkeit der autonom geschützten Reserven hinzu.

Relative Kraft
Definition:
die relative Kraft ist die maximale Kraft, die ein Sportler im Verhältnis zu seinem Körpergewicht entwickeln kann.
(Also Relative Kraft = Maximalkraft : Körpergewicht)