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Waldcamp am "Grünen Band" vom 15.08. - 19.08.16

Gedanken zum Waldcamp am "Grünen Band"

Es ist wohl typisch für uns Menschen – Wir lernen ein Leben lang. Besonders gilt das natürlich für unsere Schuljahre. Die Lehrer für Mathe, Deutsch, Naturwissenschaften und Fremdsprachen sowie all die anderen Fächer sollen unsere Kinder auf das Leben nach der Schule fit machen. Vormittags im Klassenraum, am Nachmittag Hausaufgaben und Vorbereitungen auf Tests und Klassenarbeiten, ab und zu mal einen Vortrag ausarbeiten oder ein Plakat anfertigen – kein Zweifel, so wird gelernt. Die Abläufe sind jedem geläufig.

Vielleicht kann Lernen aber auch mal etwas anders funktionieren. Vielleicht ist es ja möglich, wenn auch nur für kurze Zeit, unseren Kindern einmal völlig andere Lern- und Denkimpulse zu setzen. Vielleicht gehört zur Vorbereitung auf das Leben nach der Schule noch viel mehr.

Vielleicht ist das Waldcamp am Grünen Band viel bedeutender für unsere Kinder, als es auf den ersten Blick scheint.

In diesem Jahr durfte ich 3 Tage als Betreuer beim Waldcamp mithelfen. Neugierig war ich schon lange. Als Thüringer Revierförster, der seit vielen Jahren waldbezogene Umweltbildung praktiziert, hat man natürlich schon mal von diesem Projekt gehört. Schließlich wird bereits seit 15 Jahren den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit des „Draußen seins“ geboten. Die Zusammenarbeit von Lehrern und Eltern des Gymnasiums Rudolstadt, den Förstern des Thüringer Forstamtes Saalfeld-Rudolstadt und den Mitarbeitern des Jugendwaldheims Lauenstein ist einzigartig. Das Rezept ist gar nicht so kompliziert:

Man nehme ein paar Kinder, die sich noch Neugierde, Entdeckerfreude und Abenteuerlust bewahrt haben, gebe sie an einen lauschigen (und geschichtsträchtigen) Platz im Wald und würze mit interessamten Vorträgen, Spielen und Sinneserfahrungen. Das Ganze wird dann noch mit einer gesunden Portion Arbeit im Wald abgeschmeckt.

Ich glaube fest daran, dass die Kinder im Waldcamp eine Menge gelernt haben, möglicherweise ohne dies bewusst wahrzunehmen und darum mit umso mehr Freude. In der Natur ist alles miteinander vernetzt. In vernetzten Strukturen zu denken, sich selbst zu erfahren, das Selbstwertgefühl zu verbessern, Teamfähigkeit zu üben und noch so manches mehr – all dies kann in der Natur, im Wald besser als irgendwo anders erfahren werden. Kein Kind hat seinen Computer, den Fernseher oder sein Handy wirklich vermisst – Selbst das ist schon ein gewaltiger Erfolg.

"Kinder in der Natur sind heutzutage eine fast aussterbende Spezies. Die Folgen sind Fluchten in virtuelle Welten, Hyperaktivität, Gewalt, Sucht sowie eine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber Natur und Umwelt" Zitat aus "Das letzte Kind im Wald" von Richard Louv.

Vielen Dank an Frau Heinke und ihr Team, macht weiter so. Ihr leistet eine enorm wichtige Arbeit für unsere Kinder. Die Unterstützung durch uns Eltern ist Euch sicher.

Maik Meißner (Vater von Nils, Klasse 7b), 09/2016

Impressionen