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Der Himmel im März

Die Sonne

Astronomischer Frühlingsanfang ist am 20. März, exakt 04:06 Uhr. Dann erreicht die Sonne ihren Frühlingspunkt, wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments und es ist Tagundnachtgleiche. Das Winterhalbjahr in Europa ist vorbei. Am 01.03. beträgt die Mittagshöhe der Sonne 32° und am 31.03. 44°. Die Sonne geht am 01.03. um 7:03 Uhr auf und 18:03 Uhr unter (MEZ). Am 31.03. ist Sonnenaufgang 5:58 Uhr und Sonnenuntergang 18:51 Uhr (MEZ). Am 31. März beginnt die Sommerzeit! Beobachtung von Sonnenaktivitäten auch ohne Sonnenteleskop unter: http://www.sonnen-sturm.info . Die derzeit aktive Sonne bietet immer wieder lohnende Anblicke.

Der Mond

Am 03. März steht der Mond im letzten Viertel, am 10. März ist Neumond, am 17. März sieht man den Mond im ersten Viertel und am 25. März ist Vollmond.

Der März bietet nur eine lohnende Planeten-Mond-Begegnungen: 13. März - Mond bei Jupiter (abends). Unabhängig davon kann man die Mondbeobachtung stärker in den Fokus zu rücken. Dabei sollte man sich auf die täglich wandernde Tag-Schatten-Grenze (Terminator) konzentrieren. Hier zeigen sich stets neue und sehr plastische Eindrücke. Eine detaillierte Mondkarte erweist sich zur Einordnung des Gesehenen als hilfreich.

Gut zu beobachtende Planeten

Merkur zeigt sich ab der Monatsmitte tief am westlichen Abendhimmel. Seine scheinbare Helligkeit liegt immerhin bei ca. -1,0m bis 0m. Ab ca. 19:00 Uhr sollte der Planet für eine knappe Stunde sichtbar sein. Ein Fernglas erleichtert das Aufsuchen deutlich. Im Teleskop erscheint der innerste Planet als halb beleuchtetes Scheibchen. Zum Monatsende verschlechtern sich die Beobachtungsbedingungen von Merkur rapide.

Venus gibt ihre Abschiedsvorstellung am Morgenhimmel. Ab Monatsmitte wird es immer schwieriger den Planeten, trotz hoher scheinbarer Helligkeit von knapp -4m, in der Morgendämmerung aufzuspüren. Ein letzter Blick ins Teleskop zeigt Venus in Erdferne klein und fast voll beleuchtet.

Jupiter bleibt mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. -2m ein Glanzpunkt am westlichen Abendhimmel. Seine Untergänge verfrühen sich im Laufe des Monats deutlich auf die Zeit vor Mitternacht (Monatsende bereits 22:00 Uhr MEZ). Der Riesenplanet findet sich im Sternbild Widder. Im Teleskop sind das Wechselspiel der vier Galileischen Monde, die Wolkenstreifen und Abplattung des größten Planeten unseres Sonnensystems weiterhin gut sichtbar.

Uranus kann im März unweit östlich von Jupiter in Richtung Plejaden und Stier beobachtet werden. Allerdings bleibt der grünliche Planet unter dem Stadthimmel ohne Hilfsmittel unsichtbar. Ein Teleskop ist unabdingbar. Seine scheinbare Helligkeit liegt bei nur 5,7m und die Entfernung von Uranus zur Erde beträgt rund 3 Milliarden km. Einen Versuch ist der 7. Planet trotzdem wert.

Sterne und Sternbilder am Abendhimmel – besonders lohnende Objekte (Auswahl)

Der südwestliche Abendhimmel gehört weiterhin den Wintersternbildern Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund. Das Wintersechseck bestehend aus den markanten Sternen Rigel, Aldebaran, Kapella, Pollux, Prokyon und Sirius ist nicht zu übersehen. Die Frühlingssternbilder Krebs, Löwe, Jungfrau und Bärenhüter (Bootes) beherrschen den südöstlichen und östlichen Abendhimmel.

Tipp 1: Sternbild Fuhrmann: M 37 ist der hellste, größte und sternenreichste Sternhaufen in der Himmelsregion. Bereits mit einem Feldstecher 10x50 als Haufen erkennbar, entfaltet M 37 im Teleskop ab 100mm Öffnung seine volle Pracht. Entfernung 4150 Lichtjahre, Alter rund 345 Millionen Jahre. Aber auch die benachbarten offenen Sternhaufen M 36 und M 38 lohnen sich in kleinen Teleskopen. 

Tipp 2: das Sternbild Stier bietet mit den offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden zwei astronomische Beobachtungsklassiker. Diese bilden das Goldene Tor der Ekliptik. Die Plejaden M 45 (Entfernung 420 Lichtjahre) sind bereits mit bloßem Auge als Haufen erkennbar. Sechs Sterne sollten bei klarem Himmel problemlos sichtbar sein. Im Fernglas präsentiert sich der Sternhaufen als äußerst lohnendes Objekt. Die Hyaden Mel 25 (Entfernung 140 Lichtjahre) finden sich in einer V-förmigen Formation um den Hauptstern Aldebaran. Der steht mit 66 Lichtjahre Entfernung „vor“ dem Sternhaufen Hyaden. Da die Sterne in diesem Haufen deutlich lockerer angeordnet sind als die Plejaden gelingt die Beobachtung am eindrucksvollsten mit den bloßen Augen unter dunklem Nachthimmel oder mit opernglasähnlichen Instrumenten.

Tipp 3: das Sternbild Orion ist für viele Beobachter eines der schönsten großflächigen Objekte am nördlichen Winterhimmel. Die gewaltigen Gas- und Staubwolken des Orionnebels M 42 unterhalb der Gürtelsterne sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Blick in das 1500 Lichtjahre entfernte Sternentstehungsgebiet ist spektakulär. Mit einem guten Fernglas bzw. einer Teleskopöffnung ab 130mm und einer geringen Vergrößerung sollte zudem der offene Sternhaufen NGC 1981 im nördlichen Bereich des Nebels sichtbar werden. Auch das Trapez, eine kompakte Gruppe von vier Sternen im Nebel, lässt sich mit diesen Instrumenten gut beobachten. Astronomen gehen davon aus, dass in dieser Wolke bereits mehr als 2000 Sterne entstanden. Die gewaltige Gaswolke des Nebels wird durch die Strahlung benachbarter junger Sterne zum „Glühen“ gebracht wird (Emissionsnebel).

Tipp 4: die Zweiersternenkette der Zwillinge ist dank Kastor und Pollux leicht auffindbar. Der offene Sternhaufen M 35, an der Grenze zum Stier, ist ein klassisches Amateurobjekt und rund 3000Lichtjahre von uns entfernt. Auf einer Himmelsfläche von einem Vollmonddurchmesser sind zirka 120 Sterne schon mit einem guten Feldstecher sichtbar. Normalerweise sind offene Sternhaufen eher jung. Dieser ist mit rund 2 Mrd. Jahren ein sehr altes Gebilde, was wohl an der großen Gesamtmasse des Haufens liegt, die die Sterne immer noch zusammenhält.

Tipp 5: Im unspektakulären Sternbild Krebs liegt der offene Sternhaufen M 44 (Praesepe). Dieser eindrucksvolle und leicht zu findende Haufen zeigt gut ein Dutzend Sterne. Die Entfernung zur Sonne beträgt nur 600 Lichtjahre und die Mitglieder des „Sternenkindergartens“ sind gerade mal 800 Millionen Jahre jung. Ebenfalls im Sternbild Krebs findet sich nahe des Sterns α Cancri der rund 4 Milliarden Jahre „alte“ offenen Sternhaufen M 67. Seine Entfernung beträgt rund 3000 Lichtjahre. Teleskope ab 200mm Öffnung zeigen die Ansammlung in voller Pracht.

Tipp 6: Sternbild Großer Hund und Nachbarregion Sternbild Achterdeck. Auch hier gibt es mit M 47 und M 46 schöne offene Sternhaufen. Die beiden lohnenden Objekte können in kleinen Refraktoren noch gut zusammen gesichtet werden. M 46 setzt sich aus vielen lichtschwachen Sternen zusammen und erscheint eher nebelig. M 47 zeigt dagegen zahlreiche hellere Einzelsterne. Ebenso lohnend ist der offene Sternhaufen M 41 unterhalb von Sirius. Auch hier genügt bereits ein Fernglas oder kleines Teleskop um die volle Pracht zu genießen. Der Haufen zeigt, bei genauerem Hinsehen, neben blauen Sternen auch Sterne mit orangegelber Färbung. Ein Hinweis auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Sterne im Haufen.

Tipp 7: Im Sternbild Einhorn, östlich von Orion, zeigen sich zwei schöne offene Sternhaufen: NGC 2244 im Rosettennebel und NGC 2264 etwas weiter nördlich. Beide Sternhaufen liegen ungefähr auf der Verbindungslinie Beteigeuze und Prokyon. NGC 2264 sieht im Teleskop wie ein Weihnachtsbaum aus. Die meisten Sterne leuchten bläulich weiß. Es gibt aber auch einen orangefarbenen Stern. Der Rosettennebel um NGC 2244 bleibt ohne Schmalbandfilter unsichtbar. Erwähnt sei auch der offenen Sternhaufen M 50 der für Teleskopnutzer ein sehr lohnendes Objekt ist.