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Der Fürst Johann Friedrich erhebt die Landesschule 1764 in den Status eines Gymnasiums illustre. Fortan nennt sie sich ihm zu Ehren

Gymnasium Fridericianum.

Die bereits ab 1758 laufenden Schulreformen führten zu einer stärkeren Hinwendung zu den naturwissenschaftlichen Fächern. So wurden ab 1764 die Fächer Mathematik und Physik gelehrt, 1770 ein Lehrer für Mathematik eingestellt und 1780 das Fach Geometrie eingeführt. Die drei unteren Klassen bildeten die städtische Bürgerschule, die vier oberen Klassen das eigentliche Gymnasium. Es wurden Klassenziele und Stundenpläne festgelegt. Im Jahr 1766 wird erstmals ein Chor erwähnt, der auf Beerdigungen und Hochzeiten auftrat. 1815 wird Turnen als fakultatives Fach erteilt und ab 1854 zum Pflichtfach. Hinter dem Gymnasium entsteht ein Platz für Leibesübungen. 1890 wurde der Turnverein Fridericiana gegründet.

Nach der Reichseinigung von 1871 orientierte sich die Schule am preußischen Modell des humanistischen Gymnasiums. Auf dem Stundenplan standen jetzt auch die Fächer Französisch, Geschichte und Erdkunde. In den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern erhöhte sich die Stundenzahl. Wissenschaftliche Vorträge zur Verbesserung der Allgemeinbildung wurden am Gymnasium gehalten.

Turnplatz des Gymnasiums um 1890/91, Stadtarchiv Rudolstadt