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Sprachreise der 8. Klassen im März 2014

England, we`re coming . . .

Am 16.03.14 war es endlich soweit: Über 80 Gymnasiasten hatten sich auf dem Rudolstädter Busbahnhof zusammengefunden, um eine zwölfstündige Fahrt nach England anzutreten. Nachdem man die schweren Taschen in die zwei Reisebusse verladen hatte, verabschiedete man sich von den Eltern und nahm dann in den beiden Fahrzeugen Platz. 21.00 begannen dann die Motoren der Busse zu brummen und die Reise nach Großbritannien nahm ihren Anfang.

Die lange Fahrt führte uns Achtklässler durch Belgien, Holland und auch Frankreich; für viele war es eine unruhige, schlaflose Nacht. Am nächsten Morgen erreichten wir die französische Küstenstadt Calais, von welcher wir mit der Fähre den Ärmelkanal passiert haben. Nach einer kurzen Passkontrolle befuhren wir das riesige Fährschiff, ein rauchspuckender, klobiger Kasten. Mit diesem Ungetüm schipperten wir über die  ruhige Nordsee bis nach Dover, einer englischen Kleinstadt. Wir waren sehr erleichtert endlich unser Ziel erreicht zu haben; bis zu unserem Aufenthaltsort Bexhill-On-Sea war es nun nicht mehr weit.

In Dover legten wir einen kurzen Fotostopp bei der düsteren Festung Dover Castle ein. Lange hielten wir uns dort jedoch nicht auf, sondern setzten unsere Busfahrt nach einer Weile fort. Das nächste Ziel war nun das kleine Fischerstädtchen Rye. Dort hatte man für uns ein Stadtspiel vorbereitet, mit dessen Hilfe wir die Kleinstadt näher kennen lernen sollten. In dem urigen Örtchen fühlte man sich in das Mittelalter zurückversetzt. Für uns Deutsche waren die niedrigen Backsteinhäuser Englands mit ihren kleinen Fenstern und den schiefen Dächern sehr ungewöhnlich.

Unser folgender Aufenthaltsort war Hastings. In dieser Hafenstadt besichtigten wir die Schmugglerhöhlen, feuchte, kalte Tunnel im Fels, in denen man früher Schmugglerware versteckte. Das dortige Museum war sehr interessant und anschaulich gestaltet, wir konnten uns das illegale Treiben der damaligen Zeit sehr gut vorstellen. Auch einige Wachsfiguren in den Höhlen stellten das gefährliche Leben der Schmuggler dar. Ein kleiner Spaziergang an der Promenade war im Besuch Hastings inbegriffen, daraufhin steuerten wir Bexhill an. Hier behielten wir erst einmal Freizeit, viele von uns hielten sich an dem gepflegten Kiesstrand des Örtchens auf und warfen Steine in das graublaue Meer.

Am Abend erwarteten wir schließlich voller Spannung und Neugier unsere Gasteltern, die uns dann in unsere Wohnungen brachten. Dort gab es erst einmal ein warmes Abendessen, bevor man uns die Wohnräume zu- und den Termin für das Frühstück mitteilte. Das Englischsprechen mit unseren Gasteltern fiel vielen von uns leichter als gedacht. Müde sanken wir schließlich in unsere Betten.

Am zweiten Tag brachen wir pünktlich um 8.00 mit dem Bus nach London auf. Bevor wir uns jedoch in das Herz der Millionenstadt wagten, pausierten wir kurz in Londons Vorort Greenwich. Dort spazierten wir durch den sogenannten Greenwich Park, in welchem sich auch das Royal Observatory befindet. Nachdem wir dieses edle Gebäude besichtigt hatten, konnten wir vor Ort auch den Verlauf des Nullmeridians verfolgen und einen ersten Blick auf das modern bebaute Hafengebiet, die Docklands, werfen. Neben diesen Wolkenkratzern war auch der Millenium Dome zu sehen.

Nach diesem Vorgeschmack auf London kämpften wir uns mit dem Bus durch den lebhaften Linksverkehr an der Londoner Skyline vorbei. Währenddessen erhielten wir eine fachkundige Stadtführung. Wir waren förmlich erschlagen von den neuen Eindrücken. Wir bestaunten die Tower Bridge, den Palace of Westminster, die wunderschöne St. Pauls`s Cathedral sowie den Buckingham Palace. Gebäude, die wir bisher nur von Fotos und aus dem Fernsehen kannten. Schließlich erreichten wir das Wachsfigurenkabinett Madame Tussaud`s. Eine Vielzahl von lebensechten Wachsfiguren stellten Schauspieler, Politiker und Wissenschaftler dar, Persönlichkeiten, die alle Welt kennt. Neben Filmhelden und Sängern brachte uns eine Gruselabteilung zum Fürchten, während uns ein 4-D Kino grandiose Spezialeffekte beschert.

Nun führte uns unser Weg zur Oxford Street, von der aus wir London erforschen sollten. Es war ein eigenartiges Gefühl, sich nur in kleinen Grüppchen durch den riesigen Großstadtdschungel zu schlagen. Allerdings bot sich auch die Gelegenheit, berühmte Plätze, wie z.B.  Piccadilly Circus und den berühmte Trafalgar Square mit der Nelson Säule aus nächster Nähe zu bewundern. Glücklicherweise trudelten letztendlich wieder alle unbeschadet an dem vereinbarten Treffpunkt - Cleopatra`s Needle - ein.

Auch den drittenTag verbrachten wir in dem pulsierenden Leben der englischen Hauptstadt. Anfangs besuchten wir den Tower of London mit seinen starken Mauern und mächtigen Türmen. Wir konnten im Inneren der Festung die Wohnräume ehemaliger Könige bewundern, auch sahen wir die Raben, von denen der Erhalt der Monarchie abhängt. Das Beeindruckendste aber waren die kostbaren Kronjuwelen der britischen Könige. Es war ein tolles Funkeln und Glitzern, das einem beim Anblick der Schmuckstücke blendete. Im Anschluss fuhren wir mit der U-Bahn zum Natural History Museum sowie zum Science Museum. Hier splittete sich unsere Gruppe, um je nach Interesse eines der Museen zu besuchen. Die Mehrheit besichtigte das Natural History Museum, das allein schon wegen seines Baustils sehenswert war. Gleich in der riesigen Empfangshalle begrüßte uns schon ein meterlanges Dinosaurierskelett. Auch noch weitere Urzeitkreaturen lauerten in den zahllosen Vitrinen des Museums, sogar ein Wal zwängte sich in Originalgröße in einen der Räume.

Nach diesem interessanten Museumsbesuch trennte sich unsere Truppe ein zweites Mal. Die einen machten nähere Bekanntschaft mit dem Chelsea Stadion, die anderen statteten dem Buckingham Palace einen Besuch ab. Der Palast der Königin ist ein beeindruckendes Bauwerk, das sich in direkter Nähe zum St. James Park befindet. In dieser Grünanlage verschlug es viele von uns nach dem Besichtigen des Königshauses. In dem frühlingsgrünen Park gab es hunderte von Grauhörnchen, die einem sogar Nüsse aus der Hand fraßen.

Nach unserer Freizeit versammelten wir uns vor dem Theater „Her Majesty`s“, um uns das Musical  „Phantom of he Opera“ anzusehen. Wir stürmten bald schon auf das Schauspielhaus und erlebten eine sehr gelungene Vorführung mit dramatischer Musik und spannender Handlung.  Als wir dann in unserem Bus die Weltstadt verließen, bewunderten wir das nächtliche London mit seinen bunten Lichtern und hell erleuchteten Gebäuden. Allerdings waren wir nach dieser geballten Ladung Kultur sehr erschöpft und müde. Deshalb durften wir am folgenden Tag den Schlaf etwas länger genießen.

Am Donnerstagmorgen ging es zu der Steilküste Beachy Head nahe Eastbourne. Auf dem Kamm der windgepeitschten Kreideklippen wanderten wir im Sonnenschein durch ödes Grasland und bestaunten die seltsame Landschaft. In Brighton, unserer nächsten Station, blieb uns auch dieses Mal kein interaktives Sprachtraining erspart. Wir streunten in kleinen Gruppen auf der Seebrücke, dem Brighton Pier, und in den beschaulichen Straßen der Stadt herum. Brighton punktete bei uns besonders durch sein mediterranes Flair. Der Royal Pavilion wirkte mit seinem indischen Baustil wie ein Fremdkörper in der englischen Küstenstadt. Wir besichtigten auch das exotische Innenleben dieses Lustschlosses, Festräume und Schlafsäle geprägt von chinesischem Einfluss. Wir waren schließlich ganz erschlagen von diesem Luxus und dieser Pracht. Am Ende des fünften Tages aßen wir zum letzten Mal mit unserer Gastfamilie Abendbrot.

Am Morgen des folgenden Tages beförderten uns unsere Gasteltern zu unserem guten alten Bus und verabschiedeten sich letztmalig von uns. Um Bexhill Lebewohl zu sagen, spazierten wir noch eine Weile an der Küste entlang und besuchten anschließend das Bexhill Museum. Die dortige Ausstellung hatte ihren ganz eigenen Charme. Der Besuch der Stadt Canterbury war ein glänzender Abschluss der Reise. Die Stadt besitzt eine kolossale Kathedrale, der Sitz der Anglikanischen Kirche und ein mittelalterliches Stadtbild. Hier konnte man sich in den kleinen Cafes und Läden noch einmal einen Tee oder Fish und Chips gönnen. Letzten Endes mussten wir uns von der eintönigen, schafübersäten, englischen Graslandschaft verabschieden und 18.35 die Fähre nach Calais besteigen. Allmählich verschwanden die Lichter Dovers in der Nacht und per Bus ging es dann zurück in die Heimat.

Jedem hatte die Fahrt sehr gut gefallen und alle werden sie bestimmt nie vergessen.

Paul Klemm, Klasse 8b, 04/2014

Impressionen: